Nürnberg hat jetzt einen "Ansprechpartner für Männer"
2.8.2016, 13:29 UhrBecker und Martina Mittenhuber, Leiterin des Menschenrechtsbüros, sagten, dass es eine Ungleichbehandlung von Männern in Teilbereichen gebe, die aber qualitativ und quantitativ mit der strukturellen Diskriminierung von Frauen nicht gleichzusetzen sei - deswegen nenne sich Becker nicht "Männerbeauftragter", sondern "Ansprechpartner für Männer".
Becker sieht sich als Sprachrohr für männliche Belange, etwa wenn es um die Themen "Vater-Sein" oder "Vater-Werden" geht. "Viele haben Angst vor dem Karriereknick, wenn sie Elternzeit machen." Der 52-jährige Sozialpädagoge, der seine Stelle am 1. Mai angetreten hat, berät auch Väter, die darunter leiden, ihre Kinder nach Scheidungen zu selten zu sehen.
In den Bereichen Männergesundheit, Flüchtlingshilfe oder häusliche Gewalt ("da sind Männer nicht nur Täter, sondern auch Opfer") sieht er weitere Themenfelder, in denen spezifische Angebote für Männer wichtig seien. Becker arbeitet zunächst als Teilzeitkraft mit sieben Wochenstunden. Ein Stadtratsbeschluss zur Schaffung dieser Stelle liegt nicht vor. Dass Mittenhuber und die kommissarische Frauenbeauftragte Hedwig Schouten sie trotzdem einrichten konnten, liegt an einer internen Verschiebung - Schouten hat ihre Arbeitszeit verkürzt und dadurch Kapazitäten geschaffen.
2017 muss dann der Stadtrat entscheiden, ob die Stelle eines Ansprechpartners für Männer dauerhaft gewollt ist. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Kommunalparlament entschieden, Menschenrechts- und Frauenbüro zusammenzulegen, um Gleichstellungspolitik und Antidiskriminierungsarbeit zu bündeln.
0 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen